Aktuelles


Weinernte im historischen Weingarten

Das warme Wetter in diesem Jahr ist den 36 Weinstöcken auf dem Gelände am Gartenberg in der Nähe der Schleifmühle gut bekommen. Die von Mitgliederndes des Stadtgeschichts- und -museumsverein Schwerin e. V. (SGMV) im Frühjahr 2019 gepflanzten 24 roten und 12 weißen Rebstöcke haben sehr zur Freude der Vereinsmitglieder zahlreiche Trauben entwickelt. Besonders der sachkundigen Pflege des Vereinsmitgliedes Hans Kovacs und der regelmäßigen Bewässerung durch weitere ehrenamtlich im Verein organisierte Mitglieder ist es zu verdanken, dass die Reben die Trockenphasen in diesem Jahr so gut überstanden haben. Am 06.10.2020 trafen sich nun 14 Vereinsmitglieder zur ersten Weinlese am historischen Ort. Insgesamt konnten 17 kg Weintrauben geerntet werden. Das war mehr als sie sich erhofft hatten.

Somit ist es dem SGMV gelungen, den Herzoglichen oberen Küchengarten aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken, wie es im vorigen Jahr anlässlich des Internationalen Welterbetages versprochen worden war. Gleichzeitig dokumentiert der Verein damit auch seine Bemühungen zur Anerkennung des „Residenzensemble Schwerin – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ als UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Mitglieder des SGMV werden sich auch weiterhin mit Fleiß und Enthusiasmus um das Gedeihen der Rebstöcke kümmern und hoffen, den Ernteertrag im nächsten Jahr noch steigern zu können.


Die Schleifmühle am Faulen See
300 Jahre Produktions- und Alltagsgeschichte am Rande des Schweriner Residenzensembles

Von Ralf Gehler. 239 Seiten, s/w und farbige Abb., gebunden, Hochformat 16 x 23,5 cm, herausgegeben vom Stadtgeschichts- und -museumsverein Schwerin e.V., erschienen Sept. 2019; gefördert durch Mittel der Kulturförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

Bezug:  

  • Stadtgeschichts- und -museumsverein Schwerin e.V.
  • Thomas-Helms-Verlag Schwerin
  • Amazon
  • lokaler Buchhandel in Schwerin


ISBN 978-3-944033-54-9 | Preis: HC 24,80 Euro,
ISBN 978-3-944033-55-6 | Preis: SC 16,80 Euro

Ralf Gehler, Jahrgang 1963, Dr. phil., studierte 1990 bis 1996 Europäische Ethnologie u. Neuere u. Neueste Geschichte an der Humboldt Universität Berlin, seit 2014 freiberuflich unter anderem im Mecklenburgischen Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß tätig, hat im Auftrag des Stadtgeschichts- und -museumsverein Schwerin e. V., Trägerverein der Schleifmühle Schwerin, 2016 / 2017  die Umgestaltung der Museumsausstellung Schleifmühle wissenschaftlich betreut und war federführend für die Ausstellungstexte. Auf Grundlage dieser Arbeit hat er eine Monografie verfasst, die dem o.g. Thema gerecht wird und kulturgeschichtlich bzw. technikinteressierten Lesern einen Einblick in einen Teil mecklenburgischer Geschichte gibt.   
Die Wassermühle am Faulen See, Bestandteil des Mecklenburg-Schweriner Residenzensemble, zählt zu den eindrucksvollsten Technikdenkmälern des Landes. Seit 300 Jahren befindet sich an diesem Ort eine Mühle, anfänglich als Pulvermühle, Lohmühle, Graupen- und Kornmühle, Steinschleifmühle (1749 bis 1856), Wollspinnerei, seit 1985 als Museum mit einer Schauanlage, die als einzige mit Wasserkraft betriebene funktionsfähige historische Produktionsstätte in Europa die Bearbeitung von Natursteinen, vor allem von heimischen Granitfindlingen, zeigt. Die im 18. und 19. Jahrhundert in der Schleifmühle hergestellten Objekte waren von überregionaler Bedeutung. Der Hofgärtner Klett berichtet 1853: „Die Schleifmühle hat für Mecklenburg einen geschichtlichen Werth, es sind aus ihr seit Jahrhunderten Kunstschätze hervorgegangen, die an vielen der höchsten Höfe Europas als Heiligthümer bewahrt worden.“

Die Lektüre des Buches ist Interessierten der Geschichte der Landeshauptstadt Schwerin ebenso zu empfehlen wie Technikbegeisterte. Sie rundet einen Besuch der Ausstellung in der Schleifmühle ab und bietet mit über achtzig Abbildungen einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Ortes und der Wassermühle.